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Das Modell Jennifer B. aus Braunschschweig ...
... Basis für die Zeichen-, Mal- und Fotokunst
im workshop am 04.09.20
Neben der kompletten Figur war bei etlichen Künstlern auch das Porträt das Objekt für die jeweilige Ausdrucksform.
Bilddialog aus der analogen Ausstellung - Künstler und ihre Werke
Thema (2) Konturformen eines Porträts -
monochrom und farbig
Bei diesem Thema geht es nun um sehr unterschiedliche Sicht- und Arbeitsweisen der verschiedenen Kunstgattungen im Vergleich, vom fragmentarichen Fotobild, über die Ergebnisse sehr verschiedener Mal- und Zeichentechniken, endend dann mit meditativen Schwarzweiß-Fotos. Künstler sind beim Porträt bestrebt, neben einer gewissen äußerlichen Ähnlichkeit auch eine bestimmte Persönlichkeit abzubilden, gepaart mit dem eigenen künstlerischen Ausdrucks.
Die Kontur, die äußere Linie des Modells, wird im künstlerischen Werk maßgeblich von der Absicht des Künstlers bestimmt, sich grob andeutend oder sehr fein ausgearbeitet ausdrücken zu wollen, dann auch bestimmte Stimmungen zeigen zu wollen.
(Bildfortsetzung aus Thema 1)
Jörn Graue hat hier in seiner dritten Collage der Ausstellung das Porträt mit wenigen "Strichen" sehr markant herausgearbeitet - es erinnert stark an Collagen eines bekannten amerikanischen Künstlers.
Gern Kommentare zu der Arbeit von Jörn Graue ...
Dem stehen gegenüber nun jeweils Zeichen- und Malkunst mit feiner oder strukturierten ausgearbeiteten Konturen.
"Der Tanz mit den Farben, ohne Pinseleinsatz - das ist Intuitive Spontanmalerei", so die Einordnung aus Sicht der Künstler*in, die sehr gern "Pleinair"
malt.
"Malen mit allen Sinnen! Ein berührendes Motiv, angenehme Menschen und Musik im Umfeld beflügeln meinen Enthusiasmus und ich tauche ein in meine Phantasiewelt, löse mich vom Motiv und male. Es
entstehen Seelenbilder, die nicht reglementiert werden."
Rita Dahlem liebt die schnelle intuitive Entstehung eines Bildes hier mit Tempera aus der Tube oder Acrylfarbe aus der Flasche... und etwas gesprühtes Wasser dazu - fertig.
Beginnend mit einer groben Skizze....
....sind daraus dann vor Ort diese wunderschön farbigen, expressiven
Werke entstanden, die aber gleichzeitig auch die workshop-Situation
aus Sicht einer Maler*in gut darstellen und das Modell sehr gut präsentieren.
Gern Kommentare zu den Werken von Rita Dahlem ...
Während wir im vorherigen Vergleich einen Bilddialog zwischen minimalabstrakter Fotokunst und der hohen Kunst eines spontan gemalten Bildes gesehen haben, wird nun im Weiteren diese spontane Malkunst wiederum zu einem Dialog mit klassischer Zeichenkunst geführt.
... mit den Techniken Bleistift, Aquarell, Acryl und Öl
"Das Besondere bei diesem Modellzeichnen war auch für mich, dass man neben der optischen Wahrnehmung mit dem Modell ins Gespräch kam und sie über ihren Beruf auch über ihr Hobby berichtete. Beides floss später im Atelier in die Bilder ein"
Wie schon Günter Thomaschek hat auch Claudia Klassen mit zwei 20-Minuten-Skizzen vor Ort in Bleistift begonnen und diese leicht mit Aquarellfarbe koloriert.
Im Atelier entstanden dann die abschließenden sehr feinstrukturierten, samtig anmutenden Kunstwerke:
Maße: 35 cm x 35 cm
Technik: Bleistift auf Papier
"Schulterstück oder Büstenporträt in unruhigen, groben Linien gezeichnet, damit es nicht zu süß und künstlich erscheint."
Maße: 40 cm x 60 cm
Technik: Öl auf Leinwand
"Klassisches Bruststück. Es zeigt eine geschminkte Person in Korsett und mit Hut. Der eigentliche Mensch verschwindet hier. Es wird eine hübsche Puppe geschaffen, die unantastbar erscheint und dadurch vielleicht auch unangreifbar wird für die Öffentlichkeit."
Maße: 100 cm x 70 cm
Technik: Öl auf Leinwand.
"Das Modell öffnet sich hier ohne Hut und lässt sich fallen. Das Gesicht ist entspannt und sie taucht ein in ihre Weiblichkeit - rosa Hintergrund. Eingefügt habe ich hier einen chinesischen Glücksdrachen, der ihr alles Gute wünscht (ins Ohr flüstert).Vielleicht bin ich dieser Drachen."
Maße: 54 cm x 36 cm
Technik: Mixed Media
"Bruststück des Modells in expressiven Farben, um sie in die heutige Zeit zu setzen. Das Bild zeigt einerseits den Beruf der Person am Computer, andererseits die Schauspielerei, die sie vom Beruf abschirmt (abschalten lässt). Der Schirm in grellen Farben bietet die Trennung zum Beruf, aber auch den Schutz des Menschen."
Gern auch Kommentare zu den Werken von Claudia Klassen ...
Im direkten Vergleich zu den eben gesehenen Ausdrucksformen von Rita Dahlem und Claudia Klassen in der Mal- und Zeichenkunst sehen wir nachfolgend nun ähnlich und bekannt scheinend, nur monochrom in Sepia-Tonung, passend zur Kleidung des Modells, Fotokunst.
"Ich habe bewusst nicht alltägliche Aufnahmepositionen gewählt. Selten werden Modelle von oben (hier war es das Treppenhaus), von der Seite oder von hinten abgebildet. Ich denke, durch diesen Perspektivwechsel entsteht für den Betrachter der Eindruck, er würde das Modell auch einmal von der 'Schattenseite' aus betrachten."
Das nachstehend Bild wurde auf der Ausstellungsseite schon im Kontext der workshop-Dokumentation mit gezeigt. Auf den ersten Blick sind es Fotos des Modells bei der "Arbeit". Aber bei genauerem Hinsehen entdeckt man nun hier im Kontext des Themas "Konturen" eine eigene Bild-Ästhetik, die durch die Tonung unterstrichen wird. Man hat den Eindruck, vor einem Denkmal zu stehen.
Gern auch Kommentare zu der Arbeit von Horst Busch ...
Jörn Graue hat mit seinem Foto und der Nachbearbeitung das Modell als Auftakt zum Konturen-Thema grob skizziert, in einer Collage multipel zusammengefügt, während Rita Dahlem und Claudia Klassen dann in unterschiedlichen Stilen die Konturen zeichnerisch und malerisch herausgearbeitet haben. Mit Horst Busch erfolgte dann eine bildliche Übertragung in die Fotografie, zurück zu monochrom, womit ja auch Claudia Classen gestartet war. Und mit Sigrid Menzel nachfolgend bleiben wir dabei und reduzieren die Inhalte noch weiter auf die hohe Kunst der Strichführung ohne Korrekturmöglichkeit.
"Da ich vorwiegend nur in Farbe arbeite, also Aquarell, Pastell und Acryl, habe ich mich bei unserem Projekt bewusst für die schnelle Skizze vor Ort entschieden, und zwar nicht mit Bleistift, sondern mit einem schwarzen Fineliner skizziert. Hier muss jeder Strich stehenbleiben, es wird nicht radiert und korrigiert. Das ist ein spannendes Arbeiten und man muss auch mit seinen Fehlern beim Skizzieren leben können. ... ich habe es auch genossen, unser hübsch gekleidetes Modell in zwei verschiedenen Positionen zu zeichnen. Es ist immer eine gute Übung, genauer hinzuschauen und sich geduldig mit der gestellten Aufgabe auseinanderzusetzen."
Fast scherenschnittartig, durchscheinend, wird das Modell eindrucksvoll mit hohem Kontrast und doch in der Strichführung sehr sensibel dargestellt.
Gern auch Kommentare zu den Werken von Sigrid Menzel ....
Ausgehend von dem nun auf monochrome Linien reduzierten Modell füllt diese Linien nun Martina Kunz mit ihren "schwebenden Sichten" in ihren monochromen Fotobildern gekonnt auf und überführt sie in meditative Geschichten.
"Für mich hat die Schwarzweiß-Fotografie eine besondere Ausstrahlung und Atmosphäre."
Eingebettet in ein teils mystisches Bild- und Wortumfeld werden in Weiß- und Grautönen fast schwebende Sichten auf das Modell gezeigt - eine ganz anderer Ansatz von Konturen.
"Monotonie"
bearbeitete Digitalfotografie
"Bei Betrachtung des Models hatte ich für einen Moment einen abwesenden und leeren Blick wahrgenommen. Eine Sehnsucht zu entschwinden. Manchmal möchte man einfach aus dem Alltag entschwinden und etwas Neues erleben."
"Classic World"
bearbeitete Digitalfotografie
"Die eingenommene Position des Models strahlte etwas Magisches für mich aus, was in Schwarz/Weiß nochmals hervorgehoben wird."
"The white Lady"
bearbeitete Digitalfotografie
"Die Legende der „Weißen Frau“ aus der Sprache [einem Waldgebiet nordöstliche von Celle], inspirierte mich, zu diesem Bild. Etwas schemenhaftes, nicht wirklich fassbares als Erscheinung, wenn man im Nebel durch die Sprache fährt."
Gern auch Kommentare zu den Arbeiten von Martina Kunz ....
Fazit: "Konturformen eines Modells - monochrom und farbig" lautet dieses Thema.
Man kann sagen, dass das Thema in einer Sinuskurve behandelt wurde: Gestartet mit nur wenigen Strichen bei Jörn Graue in der abstrakten Fotokunst erfolgte eine Steigerung zu schnell gemalten bunten Konturen bei Rita Dahlem, dazu dann im überleitenden Vergleich aus Skizzen entwickelte, colorierte, also ausgefüllte Konturen bei Claudia Klassen. Diese wurden mit den Fotos von Horst Busch zurückgeführt auf eine monochrome Ebene und dann mit gekonnten Strichführungen von Sigrid Menzel noch weiter, aber eindringlich wirkend, reduziert. Auf dieser Basis setzten dann die Fotos von Martina Kunz auf und erzählten zum Abschluss Geschichten.
Gästebuch direkt zum Thema (2) Konturformen eines Porträts - monochrom und
farbig
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Dort finden Sie unten auch ein Gästebuch - wenn Sie mögen und es insgesamt gefallen hat ....
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