13.06.2010 in der Celleschen Zeitung
CELLE - In das denkmalgeschützte Haus Nummer 21 in der Celler Bahnhofstraße zieht kulturelle Vielfalt ein. Der Verein „Atelier 22“ startet im Oktober ein Programm unter dem Motto „Kunst zum Anfassen für Jedermann“ mit Lesungen, Theater, Ausstellungen und Musikkonzerten. Schon von der Straße aus bekommt man erste Einblicke: In den Schaufenstern sollen Künstler arbeiten.
Celle Stadt
Celles Kulturlandschaft wird um eine viel versprechende Parzelle reicher: Der im Juli neu gegründete Verein „Atelier 22“ will die kulturelle Vielfalt – nicht zuletzt auch unter dem Gesichtspunkt Integration – zwischen Altenhäusen und Altstadt aus dem Dornröschenschlaf holen und einem breiten Publikum zugänglich machen. Dazu wurde mit großzügiger Unterstützung des Eigentümers das rund 100 Quadratmeter umfassende Erdgeschoss des 300 Jahre alten denkmalgeschützten Hauses in der Bahnhofstraße 21 angemietet, wo man zukünftig bei Ausstellungen, Lesungen, Theater und Musik Künstler und Publikum auf Augenhöhe bringen möchte. Im Sommerhalbjahr soll zudem auch der etwa 2000 Quadratmeter große Garten des Hauses mit einbezogen werden. Die „22“ im Vereinsnamen resultiert übrigens aus einer mit Humor genommenen Hausnummern-Verwechslung bei der Gründungsversammlung. Die Eheleute Evelyn und Gabriel-Alexander Reschke sind gleichermaßen Initiatoren wie Motoren dieser „Atelier“-Idee. „Kunst zum Anfassen für Jedermann“ lautet ihre Maxime: Ein Atelier, in dem im Schaufenster gearbeitet wird, eine Tür, die jedem Interessierten ganztägig offen steht. Kulturelle Veranstaltungen, die am Nachmittag stattfinden und am Abend wiederholt werden, damit grundsätzlich alle daran teilhaben können. Einführende beziehungsweise begleitende Informationen, um Hemmschwellen zwischen Publikum und Kunst zu überwinden und die Besucher allgemein verständlich an das jeweils angebotene kulturelle Thema heranzuführen. Musik von Klassik bis Jazz, Literatur von regionalen bis zu internationalen Autoren, Modenschauen, Laientheater und Kunstausstellungen stehen auf dem Programm. Institutionen wie der Bund bildender Künstler (BBK), die Deutsch-Russische Gesellschaft, die Kreismusikschule Celle sowie Galerien und Boutiquen haben bereits ihre Mitwirkung signalisiert. Gespräche mit anderen Wunschpartnern stehen noch aus. Am 17. Oktober – der detaillierte Zeitplan ist noch nicht festgelegt – wird mit einer Soiree die „Kulturmeile“ Bahnhofstraße im Haus Nr. 21 feierlich eröffnet.
Von Rolf-Dieter Diehl
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